PERSPEKTIVEN FÜR EINEN JAZZCLUB AUF WELTNIVEAU:
ZIGZAG@KÜHLHAUSBERLIN
In Zusammenarbeit mit dem KühlhausBerlin und mit Unterstützung der Lotto Stiftung wollen wir einen der international besten Jazzclubs mit einer besonderen Bedeutung für Berlin realisieren. Der Schwerpunkt soll auf international renommierten Jazzkünstler*innen liegen. Auf 600 Quadratmetern im Herzen von Berlin-Kreuzberg soll ein multifunktionaler Raum mit 250 Sitz- und 500 Stehplätzen, einer erstklassigen Akustik, Atmosphäre und technischen Infrastruktur entstehen. Das Gesamtbudget für die Anfangsinvestitionen beträgt 2 Mio. Euro. Der wirtschaftlich eigenständige Betrieb wird u.a. durch eine im Vergleich zu den Marktpreisen reduzierte Miete ermöglicht. Über die letztliche Auswahl des zukünftigen Mieters und Betreibers der neuen Spielstätte entscheidet im Falle einer Bewilligung der Investivmittel durch die Lottostiftung die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin.
Berlin Jazz Kultur e.V. kooperiert mit verschiedenen hochrangigen Veranstaltungsorten und Institutionen, unter anderem dem Konzerthaus Berlin, der Althafen Stiftung, dem Jazz Institut Berlin, der Berlin School of Popular Arts, der Jazzwerkstatt, dem X Jazz Festival, dem Zig Zag Jazz Club und mehr.
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Das KühlhausBerlin ist ein zentraler Ort für spartenübergreifende Musik und Kunst in der Stadt. Es ist Teil der Architektur der frühen Industriegeschichte Berlins am Gleisdreieck, das den Krieg und mehr noch die Jahre des Wiederaufbaus nur fragmentarisch überlebte. Heute ist es ein Ort, der in Bewegung geraten ist. Ein Ort, der sich neu definiert.
Durch eine private Initiative von Künstlern, Architekten und Berliner Unternehmen wurden Planungen aus den frühen 90er Jahren für den Abriss gestoppt und das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Seitdem haben weitere Unternehmen und auch viele Privatpersonen die Sanierung und den Umbau des Hauses tatkräftig betrieben und engagiert unterstützt.
Baustelle und zugleich Raum für Kunst, Konzerte und Veranstaltungen – so präsentiert sich das Haus heute auf sieben Etagen mit einer Vielzahl außergewöhnlicher Räume und architektonischer Situationen, mit insgesamt über 5000 qm. Ein Ort der Begegnung und Kreativität, der offen ist für Partnerschaften, Impulse, Ideen – offen für die Stadt.
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Die Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen wurde im Jahr 1890 in Hamburg gegründet. Sechs Jahre später gab die Gesellschaft ihre erste Eisfabrik mit Kühlhaus in der Köpenicker Straße in Berlin in Auftrag. Die Eisfabrik reichte allerdings nicht aus, um dem stetig steigenden Bedarf an gekühlten Lebensmitteln gerecht zu werden, so wurde im Jahr 1901 auf einem Grundstück zwischen Luckenwalder und Trebbiner Straße der größte Kühlhauskomplex Europas errichtet, zeitgleich mit dem Bahnhof Gleisdreieck.
Der Komplex bestand aus drei Gebäuden, Kühlhaus I, Kühlhaus II und einem Verwaltungsgebäude. Die zwei Lagerhallen maßen eine Fläche von mehr als neuntausend Quadratmetern und hatten über den Anhalter Güterbahnhof ihren eigenen Zugang zum städtischen Schienennetz. Kühlhaus I und II wurden in Klinkerbauweise errichtet, angelehnt an die einzigartige norddeutsche Backsteingotik. Das Tragwerk der Gebäude war aus Stahl, modern in Form und Funktion gleichermaßen. Bei den Geschossdecken wurde – erstmalig auf großer Fläche – Stahlbeton verwendet.
Nachdem der Komplex den Krieg praktisch fast unbeschadet überstanden hatte, fand er in den fünfziger Jahren als Lagerhalle für die Senatsreserve Verwendung. Viele der dekorativen Elemente auf dem Dach und an der Fassade wurden in dieser Zeit entfernt. Trotz des guten Zustandes, in dem sich die Gebäude befanden, wurde der südliche Teil des Komplexes im Jahr 1979 abgerissen, denn an dieser Stelle waren Verwaltungsgebäude in Planung. Das im Landesbesitz befindliche Kühlhaus II blieb bestehen, doch auch dessen Tage sollten gezählt sein, der Abriss in den 90er Jahren stattfanden. Durch den Einsatz des Architekten Dr. Helmut Maier konnte das Kühlhaus bewahrt und unter Denkmalschutz gestellt werden. Das KühlhausBerlin blickt inzwischen einer vielversprechenden Zukunft entgegen. Seit 2010 fanden Umbauarbeiten statt und 2011 öffneten bereits erste Teile des Gebäudes für Veranstaltungen. Heute werden fünf Etagen im KühlhausBerlin mit Events, Konferenzen und Ausstellungen bespielt. Einige Räume wie der Boden sind noch im Ausbau.
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Das KühlhausBerlin liegt in zentraler Lage an der Grenze der Bezirke Schöneberg, Kreuzberg und Mitte nahe dem Landwehrkanal am Halleschen Ufer. Der Eingang zum Kühlhaus befindet sich in der kaum befahrenen Luckenwalder Straße unweit der U-Bahnstation Gleisdreieck.
Im Osten wird das Haus vom Museum für Technologie flankiert und ein Stück weiter in der gleichen Richtung befindet sich das berühmte Theater HAU. Ebenfalls in unmittelbarer Laufweite liegt der Gleisdreieckpark, der sich mit 26 Hektar urbaner Natur auf den ehemaligen Bahnbrachen des Potsdamer und Anhalter Bahnhofs ausbreitet und zu einer Vielzahl an Aktivitäten und Erholung einlädt.
Die denkmalgeschützten Hallen des ehemaligen Postbahnhofs befinden sich ebenso direkt neben dem KühlhausBerlin. Mit der dort tätigen Station Berlin fanden zahlreiche Kooperationen im Rahmen von Veranstaltungen wie der Fashion Week statt. Der Potsdamer Platz mit der lebendigen Potsdamer Straße und ihren unzähligen Restaurants, Galerien und Boutiquen ist in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.
Auch Übernachtungsmöglichkeiten finden sich fußläufig. Direkt gegenüber dem Kühlhaus liegt das Mercure Hotel. Sollte dieses ausgebucht sein, gibt es entlang der Potsdamer Straße und unweit in Berlin Mitte und Kreuzberg eine große Auswahl an Hotels, Hostels und Apartments.
EINE EINZIGARTIGE SPIELSTÄTTE FÜR MUSIK UND KUNST INMITTEN DER STADT
In Kooperation mit dem KühlhausBerlin soll mit einer einmaligen Gesamtinvestition in Höhe von rund 2 Mio. Euro und einer moderaten Miete eine der wichtigsten Spielstätten für Jazz und Improvisierte Musik in der internationalen Jazzmetropole Berlin entstehen. Das KühlhausBerlin stellt dabei die derzeit in Sanierung befindlichen Flächen im Souterrain, sowie auch den bereits seit Jahren bespielten Kubus in der Mitte des Hauses und später nach Ausbau des Dachgeschosses auch diese Flächen im Rahmen des Gesamtprogramms des Hauses und in Abstimmung mit den anderen Akteuren und Aktivitäten des Hauses zur Verfügung. Die Kosten für den Ausbau und die Ausstattung des zukünftigen Clubs im Souterrain sollen mit Unterstützung der Lotto Stiftung Berlin von Berlin Jazz Kultur e. V. übernommen werden.
In den vergangenen Jahren hat sich das KühlhausBerlin einen Ruf als aufstrebender, spartenübergreifender Ort der Musik und Künste aufgebaut, als ein Ort, an dem Musiker*innen und Künstler*innen auftreten, ausstellen, produzieren und kuratieren. Derzeit plant das KühlhausBerlin im Rahmen der (inzwischen weit fortgeschrittenen) Revitalisierung des ehemaligen Kühlhauses (und heutigen Denkmals), die Flächen im Souterrain und Dachgeschoss des Hauses weiter auszubauen und zu aktivieren, um das laufende Programm um regelmäßige Jazzformate zu erweitern. Berlin Jazz Kultur e. V. und das KühlhausBerlin bestreben gemeinsam, wechselseitige Potenziale und Entwicklungen zu einem Projekt im Kühlhaus zusammenzuführen und sich dabei gegenseitig zu fördern und zu unterstützen – mit dem Ziel, den Ort als eine einzigartige Spielstätte für spartenübergreifende Musik und Kunst inmitten der Stadt zu etablieren und somit die herausragenden individuellen Stärken zur vollen Geltung zu bringen.
In einem ersten Schritt soll das laufende Programm des KühlhausBerlin in den bereits bespielten Räumen durch geeignete Jazzformate erweitert werden. Hierbei sollen der Kubus und die 5. Etage akustisch vermessen und wo nötig für diese neuen Formate ertüchtigt werden. Die im Souterrain des Hauses befindliche Multifunktionsfläche soll dabei (als für diesen Zweck akustisch am besten geeigneter) Ort im Haus die Spielstätten des Kubus und der Loft im 5. OG ergänzen und als Club professionell und ästhetisch hochwertig eingerichtet werden, um so neben den anderen Spielorten im Haus das laufende Jazzprogramm (unterbrechungsfrei) aufnehmen zu können sowie abendliche Besucherverkehre aus den anderen Veranstaltungen im Haus zu bündeln.
In einem weiteren Schritt und mit Ausbau der Ebenen im Dachgeschoss sollen auch die Flächen im 6. und 7. OG die verschiedenen und einzigartigen Bühnen des Hauses in am besten geeigneter Form ergänzen, so dass dann auf vier verschiedenen Spielorten im Hause ein unverwechselbares kulturelles Programm entwickelt werden kann – mit der besten Aussicht, ein visionäres Zentrum für Musik und spartenübergreifende Künste mit internationaler Strahlkraft zu werden. Organisatorisch soll das Vorhaben zunächst mit zwei Verträgen zur Durchführung kommen. Ein Mietvertrag, der die Nutzung des Souterrains als Jazzclub regelt, sowie ein »Co-Kurations«-Vertrag, der die Modi und die Gestaltung des gemeinsamen Programms des Haues zum Inhalt hat. Im Ergebnis sollen alle Programme, Konzerte, Ausstellungen sowie alle Studio- und Messeaktivitäten auf Grund der besonderen gestaffelten architektonischen Figur des Hauses in ein einziges Programm münden.
Finanziell sollen die Verträge dabei eine Basisvergütung für das Haus und eine umsatzbezogenen Komponente enthalten, die das angestrebte gemeinsame Wachstum beider Partner in angemessener Weise widerspiegeln. Das KühlhausBerlin deckelt dabei den finanziellen Beitrag von Berlin Jazz Kultur e. V., um die nötigen Freiräume zur Entwicklung einer neuen künstlerischen DNA zu ermöglichen. Im KühlhausBerlin trifft der neue Jazzclub auf geradezu idealtypische Rahmenbedingungen. Durch die variable Platzkapazität von 250-500 Plätzen können auch kostenintensivere internationale Jazz-Topacts betriebswirtschaftlich realistisch programmiert werden. Zudem ist die räumliche Organisation der gesamten Logistik von Backstage und Technik bis zur Gastro- und Barfläche ideal auf die Anforderungen des Livekonzertgeschehens mit Bewirtung zugeschnitten. Durch die Gestaltung der Theke ist eine optimale Bewältigung von Stoßzeiten vor und nach den Konzerten sowie in den Pausen möglich. Audio- und Lichttechnik, Schallisolierung sowie Raumklang sind dank der Planung durch international renommierte Spezialisten mit herausragenden Referenzen »top of the line«. Das gilt auch für das Ambiente: Die im Verhältnis zur Raumgröße nicht außergewöhnlich große Raumhöhe und das »state of the art«-Design tragen zu einem »Clubfeeling« bei, wie in Konzertsälen mit höheren Decken nicht zu finden ist.
Eine flexible Bestuhlung ermöglicht variable Setups für drei unterschiedliche Nutzungsszenarien – mit Sitzplätzen für etwa 250 oder Stehplätzen für rund 500 Personen.
Szenario 1
Gesetzte Veranstaltung, Tisch-Service, Barbetrieb
+ 115 Hocker
+ 120 Stühle
+ 26 Bar/Lounge Plätze
Gesamt: 261 Personen
Szenario 2
Panel, Barbetrieb
+ 115 Hocker
+ 120 Stühle
+ 10 Bar/Lounge Plätze
Gesamt: 245 Personen
Szenario 3
Stehende Veranstaltung, Barbetrieb, Bestuhlung verräumt
Gesamt: 452 Personen